Ich habe Euch in den letzten Blogs viel über unsere Pt-Temperaturflachmesswiderstände berichtet, aber wisst Ihr überhaupt, wie so ein Element aufgebaut ist?
Heute möchte ich Euch den Aufbau ein bisschen näherbringen.
Ein Element besteht aus vielen Einzelteilen:
- Platinmäander
- Anschlussbeinchen
- Keramikplättchen
- Passivierungsschicht
- Fixierungstropfen
<p">Aus diesen Einzelteilen wird, wenn man Sie zusammensetzt, ein Platin-Temperaturflachmesswiderstand oder umgangssprachlich ein Pt-Element.
Doch wie halten diese Teile zusammen, oder besser wie werden sie miteinander verbunden?
Den Anfang macht eine quadratische Keramikplatte und nicht so ein kleines Keramikplättchen, wie wir es vom fertigen Element nachher kennen. Auf diese wird dann Platin aufgetragen und das im Mikrobereich. Nachdem das passiert ist, wird eine lichtempfindliche Paste aufgetragen und eine Schablone aufgelegt, um die Stellen, die beleuchtet werden, werden am Ende fest. Der Rest der Paste, der nicht beleuchtet wurde, kann dann ganz einfach entfernt werden. Zurück bleibt dann eine Mäanderstruktur.
Das Platin, das ohne Paste ist, kann abgetragen und für andere Elemente verwendet werden. Platin ist ein sehr teures Metall, im Augenblick liegt der Platinpreis bei 34,56 $ pro Gramm. Nachdem das überschüssige Platin abgetragen wurde, bleibt nur noch die Keramikplatte mit vielen Mäanderstrukturen.
Was ist eine Mäanderstruktur?
Ein Mäander ist eine Struktur, die viele Windungen hat. Mit dieser Struktur kann man auf engem Raum viel Strecke zurücklegen und damit einen bestimmten Widerstand erzielen.
Wie geht es nun weiter?
Jetzt haben wir die Mäander auf der Keramikplatte, momentan ist dort immer noch die Paste drauf. Diese wird nun mit einem speziellen Verfahren abgetragen. Um das Ganze zu schützen, wird darüber eine Passivierungsschicht gegeben. Zuvor werden noch die Kontaktplättchen für die Beinchen in die Keramikplatte eingesetzt – ein Prozess der automatisiert erledigt wird. Jetzt kommt die Passivierungsschicht über die Keramikplatte.
Bevor es weitergeht, wird durch einen Computerlaser jeder der Mäander gemessen und geprüft, ob dieser den vorgesehenen Widerstand hat. Hier können auch noch erlaubte kleine Differenzen, die in der Struktur vorkommen, korrigiert werden. Sollte eine Struktur defekt oder ganz außerhalb des Widerstands liegen, schießt der Laser die Mäander kaputt und markiert diese. Kaputte Strukturen werden ab jetzt nicht weiterverarbeitet.
Nachdem die Elemente diesen Prozess durchlaufen haben, wird die Keramikplatte in Streifen geschnitten und die Anschlussbeinchen angebracht. Dies passiert mehr oder weniger maschinell, es ist aber immer jemand da um die Maschine zu überwachen. Wenn die Anschlussbeinchen angebracht sind, wird der Fixierungstropfen aufgetragen. Nach dem Trocknen werden die einzelnen Elemente auseinandergebrochen oder auch geschnitten. So sind aus einer Keramikplatte mehrere Platin-Temperaturflachmesswiderstände entstanden und diese verarbeiten wir für unsere Kunden zu kundenspezifischen Fühlern weiter.
Hier der Prozess nochmals zusammengefasst:
- Quadratische Keramikplatte, auf die Platin aufgetragen wird
- Aufbringen der lichtempfindlichen Paste
- Auflegen der Schablone, um zu beleuchten
- Entfernen der Paste auf den nicht beleuchten Stellen
- Die Mäanderstruktur ist fertig
- Abtragen des Platins, das ohne Paste ist
- Kontaktplättchen für die Beinchen in die Keramikplatte einsetzen
- Auftragen der Passivierungsschicht
- Auslesen durch Computerlaser der Mäander
- Defekt Mäander werden ausgeschossen
- Schneiden der Keramikplatte in Streifen
- Anbringen der Anschlussbeinchen
- Fixierungstropfen auftragen
- Trocknungszeit
- Auseinanderbrechen oder schneiden der Elemente
Und fertig ist der Platin-Temperaturflachmesswiderstand! Wusstet Ihr bereits, wie die Herstellung funktioniert und aus was so ein Element besteht?
Ich freue mich, wenn Euch mein Blogbericht gefallen hat, und sage: bis nächste Woche.
Eure Özge